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NSG Prösa

Als „Prösa" wird ein kleiner Flurort im Nordosten der alten Liebenwerdaer Heide bezeichnet. Der Name leitet sich von dem slawischen Wort breza, auch briza (brschiza), für „Birke" ab.

An dieser Stelle wurde im Jahre 1591 eine Pechhütte errichtet, die der Stammsitz der in unserer Region bekannten Pechbrenner-Familie Schlobach war. Mit dem Ende der Blütezeit des Pechbrennerhandwerks wurde 1820 der Betrieb der Hütte eingestellt und die Liegenschaft später vom Forstfiskus als Revierförsterei genutzt. Die Försterei ist als „Prösa" bis in unsere heutige Zeit bekannt geblieben und war namensgebend für das 1996 per Rechtsverordnung festgesetzte Naturschutzgebiet „Forsthaus Prösa", welches insgesamt 3.325 ha umfasst. Dieses entspricht flächenmäßig in etwa dem ehemaligen NVA Truppenübungsplatz „TÜP Bad Liebenwerda", der hier von 1961 bis zur Übernahme durch die Bundeswehr in Folge der Wiedervereinigung existierte.

Zur Einrichtung des Truppenübungsplatzes wurden in dem ehemals geschlossenen Waldgebiet mit größeren Vorkommen an Traubeneichenbeständen und einem Restvorkommen an Auerwild große Waldflächen gerodet. Dort bildeten sich die heute noch vorhandenen Bestände an Silbergrasfluren und Heidekrautflächen.

Über Jahrhunderte war die Liebenwerdaer Heide ein beliebtes Jagdrevier früherer Prominenz insbesondere für die Jagd auf das Auerwild.

Auf dem Frauenberg befand sich auf einer Höhe von 134 über NN seit dem 16. Jahrhundert ein Turm, der mit Wächtern besetzt war. Das zuletzt hölzerne Bauwerk, welches als Feuerwachturm genutzt wurde, ist im Jahre 2004 abgerissen worden.

Inmitten des heutigen NSG befand sich mit dem „Jagdhaus" eine weitere Forstliegenschaft. Die Försterei war bereits vor dem Krieg ein beliebtes Ausflugsziel für Sonntagsgäste, die von der Försterfamilie mit Kaffee und Kuchen bewirtet wurden. Von 1952 bis 1962 wurden hier Lehrlinge zum Forstfacharbeiter ausgebildet. Im Jahre 1984 wurde das alte Jagdhaus, 2004 dann bis auf Reste alle anderen im Zuge der Lehrausbildung bzw. während der Nutzung als NVA-Dienststelle errichteten Gebäude abgerissen.

In den 1990er Jahren fand auf dem Gelände des Jagdhauses mehrmals das vom Naturpark „Niederlausitzer Heidelandschaft" organisierte „Heidefest" statt, welches sich großer Beliebtheit erfreute.

Mit dem Ende der DDR ging der Truppenübungsplatz in das Eigentum der Bundeswehr über. Der Wald wurde zunächst vom Bundesforstamt Niederer Fläming mit Sitz in Jüterbog und den Revieren Prösa und Dreieichen bewirtschaftet, zuletzt von der Bundesforst Hauptsstelle Lausitz mit Sitz in Spremberg. Im Jahre 2008 übertrug der Bund von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben 46 380 ha bundeseigene Naturschutzflächen des sogenannten „Nationalen Naturerbes" an die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU). Darunter befindet sich auch das NSG „Forsthaus Prösa", so dass jetzt die DBU neuer Eigentümer ist. 

 
Heidelandschaft

Anziehungspunkte sind für Wanderer und Naturinteressierte heute insbesondere die Heideflächen vor allem zur Blütezeit. Dazu können ausgewiesene Wanderwege genutzt, aber auch Dienste örtlicher Kremserunternehmen in Anspruch genommen werden. Neben den markanten Beständen der Traubeneiche ist das Gebiet auch deshalb interessant, weil es für ein Wiederansiedlungsprojekt des Auerwildes untersucht worden ist und für eine Neuansiedlung bereits gute Voraussetzungen vorhanden sind.

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